Hilfstransporte

IceFlower - Initiative für medizinisch-technische Hilfe e.V.

22. Hilfsgütertransport Chisinau/Moldavien 2007

Und so wurde der 22. Hilfsgütertransport von der örtlichen Presse aufgenommen:

Und hier die Deutsche Übersetzung:

30 Tonnen Freude

Eiserne Nerven und ein gutes Herz hatten 7 Wohltätige aus Hamburg, die die medizinischen Geräte für die einheimischen Krankenhäuser brachten. Über 15 Stunden hat die Bearbeitung verschiedener Zollformulare an der Grenze zu Moldawien gedauert, bis sich zwei Minister und ein höherer Beamter für sie eingesetzt haben.

Eine seelische Freude bekamen die Deutschen, als sie sahen, wie die Augen der Kinder aus dem Serata-Galbenskogo Internat für geistig zurückgebliebene Kinder aufleuchteten. Die Geschenke für diese Kinder schickten Schüler aus Hamburg.

Zusammen mit dem Personal des Krankenhauses in Kischinew und der Klinik "Swjatoi Treuzi" wie auch des kleinen Krankenhauses im Dorf Seten Leowski Gebiet freuten sich Marlu, Karin, Sven, Walter, Thomas, Klaus und Erich über die Übergabe der lang ersehnten Geräte. Sie brachten Röntgengeräte, Operationstische, chirurgisches Zubehör, Ultraschallgeräte, EKG-Geräte, Beatmungsgeräte und Pflegebetten. Das alles befand sich in tadellosem Zustand mit dazu gehörenden Zertifikaten.

Das Ziel der wohltätigen Organisation IceFlower e. V., zu der die Leute gehören, ist, Krankenhäusern, Kinderheimen, Kindergärten und Kirchen in osteuropäischen Staaten zu helfen. Alles wird von der Organisation gespendet mit allen dazu gehörenden Kosten. Das einzige, was die Deutschen nicht machen: sie geben keine Schmiergelder.

 


Und ein weiterer Zeitungsbericht:

Und hier die Deutsche Übersetzung:

Diese warme-warme "Eis Blume"

Die deutschen Retter - das sind die Männer des THW und die Frauen der wohltätigen Organisation IceFlower, die nicht kommerziell, nicht staatlich, nicht kirchlich, einfach nur hilfsbereit ist.

Wen möchten Sie da in Moldawien retten? Es ist nicht schwer zu erraten, weil es bei uns so viele gibt, die so eine Hilfe brauchen. Sie haben einige ausgewählt: Krankenhäuser und ein Internat. Zum ersten Mal bringen sie medizinische Ausrüstung und Geschenke.

In einer der letzten Tage des Aufenthalts der Gruppe aus Deutschland hat sich ihnen die Korrespondentin der Zeitung "Wremja" angeschlossen. Unsere Helden haben schon einige Teile der medizinischen Ausrüstung an das Unfallkrankenhaus und die Klinik "Swjatoi Troizi" verteilt. Nun sind noch ein kleines Krankenhaus in dem Dorf Sereten im Leonowski Gebiet und ein Internat für geistig zurückgebliebene Kinder in Sarata Galbena geblieben. Dahin bin ich auch mitgefahren.

Früh morgens versammelten wir uns neben der Lagerhalle, wo die medizinische Ausrüstung von dem großen Laster auf den kleinen abgeladen werden musste. Man muss erklären, woher die Geräte kommen. IceFlower hat die medizinischen Geräte und das Zubehör aus deutschen Krankenhäusern, die diese Dinge nicht mehr gebrauchen können. Aber alles ist noch in tadellosem Zustand, zertifiziert und mit gültigen Geräteunterlagen. Es handelt sich um Operationstische, chirurgisches Instrument, Röntgengeräte, Ultraschallgeräte, EKG-Geräte, Pflegebetten, Beatmungsgeräte, Rollstühle, etc.

Seit 2002 lieferten die Mitglieder dieser Organisation Waren im Wert von ca. 6 Millionen Euro in die Länder Ost-Europas. Auch wenn sie so viele Probleme mit dem Zoll an den Grenzen der Ukraine, Rumänien und Moldawien hatten, blieben Sie eigensinnig und machten ihre Wohltaten weiter. Letztes Jahr sind sie zum ersten Mal nach Moldawien gefahren. Die Zöllner haben sie 3 Tage auf der Grenze warten lassen. In diesem Jahr warteten sie auf die unterschriebenen Papiere 15 Stunden. Inzwischen erzählte die Leiterin dieser Gruppe Marlu Verspohl, die eine Anästhesie-Ärztin ist, dass sie an der Grenze mit den Baltischen Ländern nicht mal eine Minute warten mussten. Auch mit Rumänien gab es keine Probleme. Warum verstehen die moldawischen Beamten nicht die ganz einfache Sache: die Hilfe für unser Volk wird unentgeltlich gemacht (alle Kosten für die Lieferung, für Unterkunft, für Verpflegung und für alle Kleinigkeiten werden doch von den Schenkenden getragen) und sie strapazieren noch deren Nerven. Das ist nicht Europäisch. Die Behörde für humanitäre Hilfe sollte unbedingt ein bis zwei jüngere Beamte, die in derartigen Situationen helfen können, zur Verfügung stellen.

Wir kehren zu unserem kleinen Laster zurück, bei dem die Deutschen mit ihrer Genauigkeit und Ordentlichkeit alle Befestigungen kontrollierten, und dann ging es los! Unterwegs fragte ich durch den Dolmetscher Alexei Karin Glaeser, wie viele Mitglieder es bei IceFlower gibt. Sie sagte, dass sind 40 Mitglieder im Alter von 25 bis 75 Jahren, die ganz unterschiedliche Berufe ausüben. Das Geld für die Transporte wird z. B. folgendermaßen gesammelt: einige noble Restaurants gaben für eine Lotterie verschiedene Gewinne, wie zum Beispiel einen Gutschein für ein romantisches Dinner; Unternehmen stellten Gelder zur Verfügung; Mitglieder des Vereins zahlen jährlich Mitgliedsbeiträge.

Ich frage, ob das stimmt, dass Deutschland eines der schönsten Länder der Welt ist. Sie antwortet, Deutschland habe viele schöne Landschaften, aber es gebe auch welche, die ziemlich trostlos seien. In dieser Zeit fuhr unser Wagen auf den Hügel und für uns öffnete sich ein bezaubernder Rundblick: Weingärten, Felder und kleine Wälder. "Gucken Sie, welche Schönheit das ist!"- rief Karin aus.

Bald erreichten wir das Internat für die geistig zurückgebliebenen Kinder. Die Direktorin Ekaterina Pawlük wartete auf uns bei der Einfahrt. Der größte Teil der Kinder, insgesamt sind das 120, durften am Sonntag nach Hause zu ihren Familien fahren. Die gebliebenen Kinder werden wie der Buchstabe P aufgebaut. Die Deutschen packen die bunten Pakete aus, die unter den Kindern verteilt werden. Das Entzücken und der Jubel! Da sind Spielzeuge, Bleistifte und viele andere Kleinigkeiten zu sehen. Wie angenehm ist es, Geschenke zu bekommen! Aber noch größeren Genuss bereitet es gewiss, sie zu schenken.

Danach fahren wir in ein kleines Krankenhaus in einem Dorf in Sereten. Da werden die Deutschen schon erwartet. In dem Krankenhaus arbeiten der Chefarzt Perzu Boris Iwanowitsch, der Therapeut ist, die Zahnärztin Kulakli Iohana, 5 Familienärzte und 3 Krankenschwestern, die 16 verschiedene Dörfer betreuen. Das heißt viel Arbeit.

Das muss man gesehen haben. Als das Abladen begann, leuchteten die Augen der Ärzte heller als die Sterne im Nachthimmel. Marlu lief mit der Liste herum, Alexei konnte nicht mal so schnell übersetzen. Die Deutschen luden ganz vorsichtig den Inhalt der Wagen aus und die Frauen in weißen Kitteln nahmen die kostbaren Regale für Medikamente, die Rollstühle, die Gehhilfen, die Liegen, die Lampen, das Sauerstoffgerät, das Röntgengerät und viele kleine medizinische Hilfsgeräte entgegen.

Bald kam der einheimische Pastor und fragte, ob die Deutschen mit Bänken für die Kirche helfen könnten. Die Deutschen nickten. Ich fragte den Pastor, ob vielleicht zwischen den Gläubigen ein Reicher zu finden ist, der der Kirche mit den Bänken helfen könnte. Dazu sagte der Pastor, dass die Gläubigen arm seien und er könne sich nicht erinnern, dass irgendjemand, der aus dieser Gegend komme, so viel Geld habe.

Nach so viel Begeisterung und Tränen beim Abschied fuhren wir weiter in die Kreisstadt, wo uns der Burgermeister Alexander Bondar empfing. Er lud die Deutschen zu sich und bedankte sich für ihre ganz wichtige Tätigkeit. Er erzählte über seine Arbeit, sprach die Hoffnung aus für die weitere Zusammenarbeit und empfahl als nächstes Objekt für die Wohltätigkeit das Kreiskrankenhaus.

Die Deutschen besuchten sofort das Krankenhaus und gingen zusammen mit dem Chefarzt durch die ärmlichen Räumlichkeiten. Marlu hielt mit dem Diktiergerät die medizinischen Geräte und Möbel, die ganz nötig sind, fest. Im nächsten Jahr bekommt dieses Krankenhaus Hilfe aus Hamburg.

Übrigens im Lager in ihrer Stadt in Deutschland hatten sie schon eine gewisse Anzahl von Geräten gesammelt. Und wenn sich ein Samariter aus Moldawien gefunden hätte, welcher die Transportkosten bezahlen könnte, dann hätten die Krankenhäuser die medizinischen Geräte schneller bekommen können. Sonst müssen wir warten bis die Deutschen das Geld für den Transport gesammelt haben.

Spätabends trafen wir in Kischenew ein. Beim Abschied bekam ich ein Gefühl, dass ich auch irgendwas Gutes tun möchte. Ich habe nichts Besseres gefunden, als mich an meinen Computer zu setzen und diesen Artikel zu schreiben. Es ist wünschenswert, dass so viele wie möglich diesen Artikel lesen und auch die Wichtigkeit für solche Tätigkeiten verstehen.

 


Interview mit Maria-Luisa Verspohl:

"Wir werden nach Moldova wieder kommen - Es macht Freude, die Geschenke zu schenken"

Die Initiative der wohltätigen ärztlichen Hilfe IceFlower hat die Visite in unser Land beendet. Einigen Krankenhäusern und Polikliniken wurde medizinische Ausrüstung kostenlos übergeben. Der Kommentator der Zeitung "Unabhängiges Moldova" traf sich mit der Präsidentin von IceFlower Marie-Luise Verspohl.

Spezialisiert sich die Hilfe von IceFlower ausschließlich auf die Lieferungen von medizinischen Geräten und Ausrüstung?

Seit der Gründung von IceFlower vor 10 Jahren wurden verschiedene Dinge für die GUS Länder - vor allem für die Ukraine - gesammelt und geliefert. Die Mitglieder hatten damals viele verschiedene Berufe und kamen aus Lübeck und Hamburg. Im Jahre 2003 trat ich, Anästhesieärztin, dem Verein bei und seit 2 Jahren bin ich Vorsitzende von IceFlower. Es ist mir gelungen mehrere Kollegen, die Ärzte sind, in die Organisation einzubeziehen. Seit dieser Zeit hat sich unser Profil verändert. Die wichtigste Tätigkeit wurde die Hilfeleistung mit den medizinischen Geräten.

Das alles kostet sehr viel Geld. Wie gelingt es Ihnen, die Probleme mit der Beschaffung und Beförderung solch kostspieliger Heil- und diagnostischer Geräte zu lösen?

Die medizinischen Geräte bekommen wir aus ganz Deutschland. Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk hilft uns mit dem Transport. Sehr viele Mitglieder dieses Hilfswerkes sind auch Mitglieder bei IceFlower. Außerdem arbeiten wir zusammen mit der Organisation "Ärzte ohne Grenzen", die uns viele Spender vermittelt.

Wie sind Sie auf die Idee zur Verteilung der wohltätigen Hilfe in Moldova gekommen? Sind Sie zum ersten Mal in unserem Land?

Vor einigen Jahren war ich in Odessa und habe mir gewünscht, Ihre Republik zu besuchen. Als ich sie besuchte, habe ich mich in Ihr Land verliebt. Es hat mich mit seiner einzigartigen Natur und der Freundlichkeit der Menschen verzaubert. Ich habe einige Krankenhäuser besucht. Wenn ich mich richtig erinnern kann, besuchte ich eine Klinik für an Tuberkulose erkrankte Menschen und eine Psychiatrische Klinik. Mit Schmerz habe ich beobachtet, dass die Kliniken ganz schwache technische Ausrüstung haben. Da habe ich mir vorgenommen, alles Mögliches zu machen, um der Organisation des Gesundheitswesens Moldawien zu helfen. Dieser Traum hat sich verwirklicht, als ich zur Vorsitzenden von IceFlower gewählt wurde. Und schon im vorigen Jahr haben wir die erste medizinisch humanitäre Hilfe geleistet. Es war im Juli. Wir wurden sehr warm in dem Bezirkskrankenhaus von Ungheni empfangen. Wir haben den dortigen Kollegen ein Röntgengerät, sechs spezielle Betten und viele andere medizinische Geräte übergeben. Jetzt ist die technische Ausrüstung mit medizinischen Geräten in Krankenhäusern in Ungheni besser als in einigen Krankenhäusern in Deutschland. Natürlich ist das nicht nur unser Verdienst. Weil es in der Nähe den Zollübergang Sculeni gibt, ist es sehr bequem, die humanitären Ladungen, die aus verschiedenen Ländern kommen, da stehen zu lassen, um von dort weiter zu verteilen. Deswegen kam es zum "Überfluss". Als wir im November 2006 dieses Krankenhaus in Ungheni besuchten, waren wir enttäuscht. Wir wollten denen helfen, die wirklich unsere Hilfe gebraucht haben. Aber hier in Ungheni stand alles, was wir gebracht hatten ohne Nutzen herum. Und das ist sehr traurig.

Daraus, dass es das erste Mal nicht geklappt hat, haben Sie Ihre Schlüsse gezogen und solche Fehler nicht mehr gemacht.

Das ist so. Aber ich denke, dass wir keinen Fehler gemacht haben. Eine gute Tat kann nie ein Fehler sein. Aber gleich im November haben wir viele andere Krankenhäuser in Städten und Dörfern besucht. Wie zum Beispiel ein kleinen Krankenhaus im Dorf Sarateni im Leovski Bezirk. Als ich nach Hause gekommen bin, stand mir immer noch dieses Bild von dem elenden und schlecht ausgestatten Krankenhauses vor Augen. Ich habe mir gesagt, dass wir auf jeden Fall zurückkommen und unbedingt mit allem, was wir können, helfen werden. Damit hatten wir schon unser Programm für die nächste Mission.

Sie sind jetzt zurückgekommen. Sind Sie mit den Ergebnissen dieser Mission zufrieden?

Mehr als zufrieden. Aber ehrlich gesagt, sind wir in den ersten Tagen wieder auf ungeahnte Schwierigkeiten gestoßen. Am 30. September sind wir aus Hamburg mit zwei Lastwagen losgefahren und am 3. Oktober erreichten wir den Zollübergang in Sculeni. Und erst am Samstag, den 6. Oktober um halb vier konnten wir unsere, durch den Zoll geprüfte Ladung, in Chisinau bekommen. Drei Tage hatten wir Stress. Nirgends hatten wir so eine ähnliche Situation. Aber trotzdem fahre ich glücklich zurück nach Deutschland. Als wir die medizinische Ausrüstung an die Kollegen in den Krankenhäusern übergaben, sahen wir die Tränen der Freude in deren Augen. Für solche Momente lohnt es sich zu leben. Es ist unvergesslich. Der größte Teil der medizinischen Geräte waren für das Unfallkrankenhaus in Chisinau bestimmt. Wir haben das Röntgengerät, das Ultraschalgerät, 4 spezielle elektroerwärmte Betten, Gehhilfen für schwer kranke Menschen, zwei Monitore für die Kontrolle des Zustandes der Patienten, spezielle Matratzen, Sterilisatoren und viele andere medizinische Geräte gebracht. Eine wesentliche Hilfe mit medizinischen Geräten haben wir für das orthopädische Krankenhaus in Chisinau geleistet. Und den Kollegen aus dem kleinen Krankenhaus in Sarateni haben wir ein EKG Gerät, eine komplette Ausrüstung für die zahnärztliche Abteilung, ein Sterilisationsgerät und viele andere notwendige Geräte übergeben.

IceFlower hat sich spezialisiert. Bedeutet das, dass sich die Organisation von der traditionellen humanitären Hilfe losgesagt hat?

Keineswegs. Nach Moldova haben wir 385 Pakete mit Geschenken mitgebracht, in denen Spielzeuge (z. B. Kuscheltiere), Hefte, Stifte, sowie Schokolade und andere Süßigkeiten waren. Das alles sammelten die Kinder in Lübeck und Hamburg für ihre Altersgenossen in Moldova. Wir haben diese Ladung hauptsächlich unter den Waisenkindern verteilt. Dafür fuhren wir in die Internatsschule für zurückgebliebene Kinder in dem Dorf Capata im Bezirk Hyncheshtskogo und in ein Internat im Bezirk Rezinskom. Über das Treffen mit diesen Kindern kann ich ohne Krampf in der Kehle nicht sprechen. Welch unaussprechliches Glück - die Geschenke zu schenken! Ich denke, dass es keine höhere Auszeichnung gibt.

Werden Sie in unser Land wiederkommen?

Wir werden im Sommer des kommenden Jahres zurückkehren. Wir werden unbedingt zurückkehren.